Private Equity: die finale Abzocke hat begonnen
Sehr geehrte Privatanleger,
die privaten Kapitalmärkte (sowohl für Eigenkapital, also Private Equity, als auch Fremdkapital, also Private Credit) sollen „demokratisiert“ und für Privatanleger geöffnet werden. Damit hat die Abzocke in diesem Segment ihre finale Phase erreicht – der Reset der Kapitalmärkte wird ein Stück weiter vorangetrieben.
Zur Begriffsklärung: „private“ in Private Equity hat nichts mit dem deutschen Begriff „Privatanleger“ zu tun. In den USA sind „private companies“ solche, die nicht börsennotiert sind und „public companies“ sind an der Börse gelistet. Der Markt für „Private Equity“ ist also ein (intransparenter) Markt für nicht börsennotiertes Eigenkapital.
Mehr als 25 Jahre lang haben Insider in diesem Segment viel Geld verdient. Das Geld der großen Geldgeber liegt oft für 10 Jahre in Private-Equity-Fonds fest. Sehr oft werden Beteiligungen umgeschuldet und zu höheren Bewertungen an den nächsten Private-Equity-Fonds weitergereicht.
Auf dem 40. Geburtstag eines Insiders im Jahr 2008 (!) unterhielt ich mich mit mehreren Akteuren der Branche. Meine Frage, wie sie eigentlich Geld verdienen, hatten Sie nicht wirklich verstanden. Es wurde immer von „Exit“ gesprochen, aber wie die Umstrukturierung wirklich Wert schaffen sollte, blieb offen.
Das erinnert an die „Greater Fool Theorie“. Es gibt immer einen größeren Narren, der das Investment zu einem noch höheren Preis kaufen soll. Und nun hat sich das Schneeballsystem, das mehr als zwei Jahrzehnte gut funktioniert hat, totgelaufen. Endstation: Privatanleger.
Untrügliches Zeichen sind die Medien: Wenn Holger Zschäpitz von der WELT, der sich sicher als seriöser Journalist sieht, die großen Gewinnchancen von Private Equity preist, dann sollten alle Warnlichter angehen.

Die Pleite des US-Autozulieferers First Brands ist ein Vorbote. Das Unternehmen war durch schuldenfinanzierte Übernahmen rasant gewachsen und hatte das Fremdkapital überwiegend an den privaten Kreditmärkten eingesammelt. Mit Verbindlichkeiten von mehr als zehn Milliarden Dollar zählt First Brands zu den größten Insolvenzen in diesem Sektor. Das schüttelt den privaten Kreditmarkt durch.
Ein weiteres Zeichen, dass wir dem Reset näherkommen und dass Finanzprodukte und bei privaten Anlegern abgeladen werden sollen, ist die Trump-Initiative für sogenannte „Stablecoins“ – Kryptowährungen, die andere Vermögenswerte, in diesem Fall US-Staatsanleihen, gedeckt werden sollen. Emittenten solcher Coins müssen dann also z. B. US-Staatsanleihen kaufen.
Der Emissionserlös durch den Kauf der Coins durch enthusiastische Privatanleger fließt dann also größtenteils direkt in die US-Staatskasse. Nicht ganz unberechtigt warnt Vladimir Putins Wirtschaftsberater Anton Kobyakov davor, dass die USA damit ihre Staatsschulden bei Privatanlegern abladen und einen Reset ihrer 37-Billionen-Schuldenberges durchführen wollen.
Wir bleiben bei Aktien und Edelmetallen. Und gerade die letzteren machen uns derzeit viel Freude.
Auf gute Investments,
Ihr

Prof. Dr. Max Otte
Gründer & Chief Investment Officer
Privatinvestor Kapitalanlage

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