Warren Buffett verkaufte den Großteil seiner TSMC-Position – „auch aus geopolitischen Erwägungen heraus“

Sehr geehrte Investoren,

vor mehr als einem Jahr habe ich alle Anlageentscheidungen in unseren Fonds wieder komplett selbst in die Hand genommen. In diesem Zusammenhang habe ich unsere strategischen Eckpunkte für die nächste Börsenphase dann im Herbst 2022 formuliert.

Diese lauten:

1. Mehr große Standardtitel nach der Königsanalyse®

2. De-Globalisierung: Investments vor allem im westlichen Einflussbereich

3. Fünf Säulen der Kapitalanlage

3.1 Energie und Rohstoffe

3.2 Big Tech

3.3 Konsumgüter

3.4 Solide Mittelständler und Spezialtitel

3.5 Edelmetalle und Minenaktien

4. Weitgehend voll investiert

In meinen Webinaren im vergangenen Monat (nachzusehen bei Privatinvestor-TV) haben wir überprüft, wie sich diese Strategie in den letzten sechs Monaten geschlagen hat. Das Fazit: ziemlich gut. Im ersten Quartal 2023 legten die Fonds um 10 % und mehr zu, in den letzten sechs Monaten um 9,2 %, da Big Tech im vierten Quartal 2022 noch in der Korrektur war.

Ende April erfuhr ich von einer kleinen Bestätigung für unseren Punkt 2. Bereits in Der Crash kommt wies ich 2006 auf den ersten Seiten darauf hin, dass die Globalisierung enden wird. Mit dieser Einschätzung stand ich ziemlich allein da. Sie hatte damals allerdings noch keinerlei Auswirkungen auf unsere Investmentstrategie. In Weltsystemcrash werde ich um die Seite 398 herum konkreter und zeige Szenarien der De-Globalisierung auf.

Eine Konsequenz daraus: Unser Fokus auf Aktien von Unternehmen im westlichen Einflussbereich. Ein Weckruf war sicherlich unser Investment in Gazprom. Dem Unternehmen geht es glänzend. Es macht so viel Gewinn wie noch nie. Aber was nützt uns das, wenn die Aktie aufgrund der Sanktionen gesperrt ist.

Nun hat Warren Buffett Aktien im Wert von 4 Mrd. USD am taiwanesischen Chipproduzenten TSMC (WKN: 909800) verkauft – den Großteil seiner Position. Auch das Risiko eines Krieges hat er in seine Überlegungen einbezogen, sagte Buffett dem US-Magazin Fortune

Fast die ganze Weltwirtschaft und sehr viele Unternehmen würden beeinflusst, wenn es mit China zum Krieg kommt, oder wenn in einem weniger dramatischen Fall die Wirtschaftsblöcke sich voneinander abkoppeln. Insofern ist das ein Risiko, das in vielen Aktien versteckt ist. 

Stärker ist es bei unseren Investments in Apple (WKN: 865985) und BASF (WKN: BASF11). Apple lässt dort viel produzieren, BASF produziert und verkauft dort viel. Zudem ist in unserer Position Berkshire Hathaway (A-Aktie WKN: 854075; B-Aktie WKN: A0YJQ2) 15 % Apple als Portfolioposition enthalten.

Als langfristiger Aktienanleger können Sie sich nicht komplett gegen solche Risiken absichern. Jede Absicherung kostet viel zu viel Rendite. Sie können aber Risiken aus dem Weg gehen. Wir analysieren das für Apple und BASF und werden Ihnen berichten.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte



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