Warren Buffett & Berkshire Hathaway wieder auf Kurs

Die Aktie von Berkshire Hathaway hat um 30% zugelegt. Damit steht sie auf einem Level oder leicht über dem S&P 500. Das ist das langfristige Ziel von Investorenlegende Warren Buffett. Doch in den vergangenen Jahren hat er dieses Ziel wegen des enormen Cashbergs auf der Bilanz nicht erreichen können. Erst im Jahr 2021 ist es ihm wieder gelungen. Woran lag es? Was waren die Treiber der starken Performance?

Quelle: Google

Nach einem kurzen Check der Aktie konnten drei Treiber, nämlich Apple, das operative Geschäft und Aktienrückkäufe, herausgestellt werden.

Apple mit starker Performance.

Die Aktie von Apple stieg um kräftige 39,0%. Apple konnte auch im operativen Geschäft zulegen und die Umsätze um 29 % im letzten Quartal auf 83,4 Mrd. US Dollar steigern. Das cashflowstarke Geschäft führt dazu, dass mittlerweile auch ein stattlicher Cashberg angehäuft wurde, der für neue Themen wie evtl. ein Apple Fahrzeug oder auch Übernahmen eingesetzt werden kann.

Quelle: Google

Auch Berkshire glänzt im operativen Geschäft

Der operative Gewinn stieg um 18,4% in den letzten 9 Monaten auf 24 Mrd. US Dollar. Das liegt nicht etwa am Versicherungsgeschäft, sondern an dem Einzelhandel und der Produktion, wo beispielsweise die Batteriemarke Duracell dazu gehört. Die Tochterunternehmen bilden einen wichtigen Bestandteil von Berkshire Hathaway und machen zwischen 30 % und 50 % des Unternehmenswertes aus.

Quelle: Zwischenbericht Q3 Berkshire Hathaway

Berkshire Hathaway Aktionäre profitieren doppelt von Aktienrückkäufen

Apple und Berkshire Hathaway haben in den letzten 12 Monaten knapp unter 4% der Aktien zurückgekauft. Das ist ein gewaltiger Werttreiber. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man als Aktionär von Berkshire Hathaway den Gewinn von Berkshire und Apple mit weniger Aktionären teilen muss. Der Anteil an Apple steigt damit auch stetig an, ohne dass Warren Buffett Geld in die Hand nehmen muss.

Quelle: tikr Terminal

Vorsicht! Aktienrückkäufe sind nicht immer positiv!

Warum?  Sie reduzieren doch die Anteile des Unternehmens und erhöhen bei gleichbleibendem Gewinn, den Gewinn je Anteil!

Ja, aber Aktienrückkäufe zerstören auch Aktionärswerte, wenn sie falsch eingesetzt werden. Zum Beispiel wenn das operative Geschäft nicht genug Cashflow erzielt und man für Aktienrückkäufe noch Schulden aufnehmen muss. Als Resultat bröselt das Fundament des Unternehmens und in einer Krise kann das Unternehmen durchaus in die Insolvenz gleiten.

Ebenso schlimm ist, wenn Aktienrückkäufe bei sehr hohen Kursen getätigt werden. Insbesondere wenn der Kurs weit weg ist von einer vernünftigen Bewertung oder auch dem fairen Wert ist. Hier bekommen die Aktionäre für die getätigten Käufe keine vernünftige Verzinsung. Ein Kapitalverlust ist wahrscheinlich.

Quelle: tikr Terminal

Bewertungsmetrik KBV verliert an Aussagekraft!

McDonalds kann mit Ausnahme des letzten Jahres Periode für Periode die Gewinne steigern, dennoch ist das Eigenkapital des Unternehmens schon über 5 Jahre negativ. Woran liegt es? Durch die Aktienrückkäufe wird das Eigenkapital geschmälert. Die gekauften Aktien (Treasury Stocks), die nicht vernichtet wurden, liegen auf der Bilanz und drücken das Eigenkapital wegen buchhalterischen Regeln ins Negative. Jedoch verliert das Unternehmen so nicht an Stabilität, weil das Verhältnis von Verschuldung zum freiverfügbaren Cashflow wesentlich wichtiger ist. Das beliebte Kurs- Buchwert-Verhältnis hat so keine Aussage mehr und verliert an Bedeutung! Das sollte man als fundamentaler Investor im Hinterkopf behalten.

Fazit: Warren Buffett sollte man niemals abschreiben, das KGV dagegen schon!

Die Holding von Warren Buffett ist gebaut, um jede Krise zu überstehen. Ob er ein paar Jahre am Stück hinter dem amerikanischen Index liegt, macht Schlagzeilen, aber mehr auch nicht! Im Jahr 2021 konnte Warren Buffett wieder sehr gut abschneiden, weil sich seine operativen Tochtergesellschaften gut erholt haben und er mit Apple eine starke Aktienposition hat. Hier wird sein Anteil durch Aktienrückkäufe stetig größer, ohne das er etwas tun muss! Mit altbewährten Methoden und einer einzigartigen Ruhe bleibt Berkshire Hathaway der Fels in der Brandung!

Hingegen ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis nicht immer aussagekräftig und sollte erst nach einer detaillierten Analyse der Bilanz herangezogen werden.



Florian König

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert