Es geht in den Sommer
Sehr geehrte Privatanleger,
der Sommer hat begonnen. Traditionell ist das eine schwache Zeit an den Börsen. Viele gehen in den Urlaub, die Aktivität geht zurück. Und häufig sind auch die Kurse rückläufig.
An der Weltlage insgesamt hat sich wenig geändert: Vieles ist im Umbruch, vieles angespannt. Die Offensive der Ukraine scheint sich festgefahren zu haben; Russland scheint die Oberhand zu haben. Die Spannungen um Taiwan bestehen fort. Deutschlands Wirtschaft ist im rapiden Fall. Und die Regierungen sind so überschuldet wie eh und je. Gerade hat das US-Pentagon einen „Buchhaltungsfehler“ von 6,2 Mrd. USD entdeckt, der es den USA erlaubt, einige weitere Milliarden an Militärhilfe in die Ukraine zu senden.
Die Regierungen und Notenbanken forcieren weiter die Einführung digitaler Zentralbankwährungen. Vor einigen Tagen kündigte die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva an, dass der IWF eine Plattform für die Abwicklung von Zahlungen in Kryptowährungen zwischen den Zentralbanken einführen wolle. Bis zur Einführung von digitalen Zentralbankwährungen im privaten und geschäftlichen Bereich ist es nur ein kleiner Schritt.
Digitale Zentralbankwährungen wären das Ende der Freiheit und der Beginn der totalen Kontrolle und der Totalüberwachung. Jede Transaktion kann aufgezeichnet, jede Transaktion erlaubt oder verboten werden. Der Planwirtschaft mit grünem und genderorientiertem Einschlag sind Tür und Tor geöffnet. Das Verbot von Öl- und Gasheizungen in Deutschland war so gesehen nur ein Vorbote.
Als Investor stellt sich mir allerdings die Frage, wie ich mit diesen Szenarien umgehen soll. Und da ist meine Strategie, die ich vor knapp einem Jahr vorgestellt habe, nach wie vor valide:
- Vermögensmischung mit Aktien (den richtigen) und Edelmetallen.
- Bei Aktien vor allem die großen, sicheren Blue-Chip-Unternehmen,
- aufgrund der geopolitischen Spannungen vor allem aus dem westlichen Einflussbereich
- überwiegend Big-Tech, Energie und Konsumgüter
- in Deutschland nur noch ausgewählte Mittelständler, Großunternehmen meiden.
Diese Strategie hat sich bewährt.
Immobilien, bei denen ich in den letzten Jahren eher zur Vorsicht geraten habe, haben durch die Heizungsgesetze eine deutliche Wertminderung erfahren. Das wird sich aufgrund des zu erwartenden Wirtschaftseinbruchs in Deutschland voraussichtlich fortsetzen. Ähnlich sieht es bei DAX-Titeln aus. Internet- und Softwareunternehmen haben sich hingegen im ersten Halbjahr recht gut entwickelt, etliche Konsumgüter- und Energietitel ebenfalls.
Ich halte auch über den Sommer an meiner Strategie fest und baue voraussichtlich keine Liquidität auf.
Auf gute Investments!
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
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