Wenn sich Ikarus an der Sonne verbrennt

Nahezu das gesamte Börsenjahr 2021 über stiegen die marktbreiten Indizes und erklommen ein Allzeithoch nach dem anderen. Doch bereits im November kamen erste Anzeichen von stark ansteigender Unsicherheit, Nervosität und Volatilität auf. Einige Indizes waren zuletzt nur noch von wenigen hochkapitalisierten Werten getragen, während der breite Markt (sprich die kleineren und mittleren Unternehmen) alles andere als auf Allzeithoch steht.

Zu viel Bargeld ist keine gute Idee

Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld, Härtefall-Programme, Grundsicherung: Die Deutschen und die Unternehmen, in denen sie beschäftigt sind, bekamen seit dem Ausbruch von Corona staatliche Hilfen wie noch nie. Der staatliche Stimulus in der Pandemie hat in Deutschland ein Gesamtvolumen im Umfang von 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreicht (siehe GRAFIK), mehr als in den meisten anderen Industrieländern.
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Frisst die Gier das Hirn? Das IPO-Jahr 2021

Laufen die Börsengänge heiß, ist eine Abkühlung nicht weit. Ein Blick auf die Anzahl der IPOs ist als Indikator für die Marktstimmung gut geeignet. Gerade in guten Börsenphasen gehen viele Unternehmen an die Börse, weil man eine üppige Bewertung bekommt und man so seine Anteile versilbern kann. Im letzten Jahr sind 12 Unternehmen an die Börse gegangen und damit mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020. Nur 2018 und 2015 wurde die Anzahl vom letzten Jahr übertroffen. Mit Blick auf diesen Indikator muss man feststellen: die Börsen sind nicht heiß, aber schon lauwarm.

Apple ist mehr als drei Billionen Dollar wert

Anfang des Jahres erreichte Apple als erster Konzern der Welt eine Marktkapitalisierung von drei Billionen Dollar. Das ist höher als das Bruttoinlandsprodukt einiger G7-Nationen. Eine Billion Dollar Marktkapitalisierung hatte Apple bereits im August 2018 erreicht. Damit wurden zum ersten Mal wieder Bewertungen an der Börse erreicht, wie um das Jahr 2000, als das US-Unternehmen CISCO Systems zum ersten Mal die halbe Billion überschritt und sich der Billionenmarke näherte. Danach folgte das Platzen der Technologieblase und der Aktienblues. Bis 2002 verlor die Cisco-Aktien über 80 Prozent ihres Wertes. Heute – 22 Jahre später - nähert sich die Marktkapitalisierung langsam wieder der alten Bewertung an.