Immobilien und Geldvermögen: Wann platzen die Blasen?
Sehr geehrte Investoren,
als ich 2006 Der Crash kommt schrieb, war die immer weiter zunehmende Verschuldung eines der Hauptthemen. Mit meinem Timing lag ich sehr gut. 2007 platzte die Immobilienblase; 2008 hatten wir die Finanzkrise. Aber die Schuldenblase ist noch nicht geplatzt. Da lag ich falsch, denn ich hatte nicht vorausgesehen, in welch großem Umfang die Staats- und Kontrollwirtschaft eingeführt werden würde.
Mittlerweile habe ich immer wieder darüber geschrieben: Wir sind in der Transformation einer immer gelenkteren und zentralistischeren Wirtschaft. Die Harvard-Ökonomin Shoshanna Zuboff nannte das „Überwachungskapitalismus“. Das muss nicht unbedingt eine Staatswirtschaft à la Sowjetunion sein. Es kann auch eine oligarchische Kooperation zwischen wenigen mächtigen Technologiekonzernen, Investmentgesellschaften und dem Staat sein.
Der Bedarf an Überwachung und Wirtschaftslenkung wird immer größer, denn das Schuldenproblem wird immer größer. Nach 2015 und 2018 hat sich das McKinsey Global Institute aktuell des Problems erneut angenommen. Mein Kollege Daniel Stelter hat es hier zusammengefasst:
- Seit dem Jahr 2000 ist das rechnerische Geldvermögen auf der Welt um 160 Billionen gewachsen, mehr als ein Welt-BIP von 2023 schätzungsweise 112 Billionen.
- Das reflektiert nur sehr teilweise echtes Wirtschaftswachstum. Jeder Dollar an globalen Investitionen seit dem Jahr 2000 wurde mit 1,9 Dollar zusätzlichen Schulden erkauft, 2020 und 21 sogar mit 3,4 Dollar an zusätzlichen Schulden.
- Damit stieg der Wert aller Vermögensgegenstände auf der Welt von 470% des Welt-BIP im Jahr 2000 auf mehr als 600 Prozent heute.
Die Vermögenspreisinflation und die immer ungleichere Vermögensverteilung waren Hauptthemen in meinem Buch Weltsystemcrash (2019). Die steigende Ungleichheit hat die Gesellschaft polarisiert und die Politik vergiftet.
Nun setzt eine Umkehr ein: die Zinsen steigen, und auch die Vermögenspreise könnten auf breiter Front fallen. Bei den Immobilien passiert dies nun aktuell, ausgelöst durch die neuen Heizungsgesetze. Wir hatten bereits darüber geschrieben und sehr vorsichtig einen allgemeinen Preisrückgang von 10 Prozent angenommen. Der Preisverfall ist allerdings viel dramatischer. Laut einer aktuellen Studie von Immoscout, die in BILD veröffentlicht wurde, beträgt er zwischen 16 und 51 Prozent.
Seit mittlerweile über 20 Jahren schreibe ich darüber, dass die Immobile NICHT unbedingt sicher ist und dass sie keinesfalls die einzige Säule Ihres Vermögensaufbaus sein darf. „Von Immobilien in großem Umfang rate ich derzeit ab. Der Zug ist abgefahren.“ (Weltsystemcrash, S. 463.)
Unter der Zusammenfassung von Daniel Stelter findet sich ein bemerkenswerter Kommentar. Sinngemäß:
„Das Reinwachsen in die Assetpreise kann deshalb nicht gelingen, weil wir es mit einem umfassenden Strukturwandel der Wirtschaft zu tun haben, welcher selbst das Nervensystem, nämlich den Banken- und Finanzsektor betrifft. Fragen Sie mal die Oberbanker, was sie glauben, wie die Bankenwirtschaft in 20 Jahren aussehen wird. Sie hören, dass sich alles um Verhaltensdaten drehen wird. Und wer hat die? Jene 5-6 großen US-Konzerne, die in den letzten 10-20 Jahren (einige auch mehr) zu den kapitalisierungsstärksten aufgestiegen sind. Deren Produkt(e) reichen in alle anderen Branchen hinein. Und diese Unternehmen werden sich am Ende auch mit dem Banken- und Finanzsektor symbiotisch verbinden, ihn umkrempeln oder übernehmen. Sie erzeugten dort die letzten 10 Jahre so brutale Unsicherheiten, dass eben kaum investiert oder reinkreditiert wurde, sondern das gedruckte Geld von Banken und Privaten gehortet wurde.“
Ja, wir haben es mit einem massiven Strukturwandel zu tun. Etliche Unternehmen werden massiv profitieren. Wenn Sie als Aktionär dabei sind, können Sie es auch!
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