Citigroup mit guten Perspektiven
Viele Anleger halten die Finanzkrise des Jahres 2008 in schmerzlicher Erinnerung. Auslöser war damals der Zusammenbruch von Lehman Brothers. Anfang dieses Jahres schien sich die Geschichte zu wiederholen. Mitte März brach zunächst in den USA die Silicon Valley Bank zusammen, kurz darauf folgte die New Yorker Signature Bank. Wenige Tage später traf es die Schweizer Credit Suisse. Obwohl das Vertrauen zahlreicher Kleinanleger in Geldinstitute merklich litt, halten ausgewiesene Experten die Lage für weniger bedenklich.
So sieht US-Starinvestor Warren Buffett keinen Grund zur Panik in puncto US-Banken und der Einlagensicherheit. Zwar würden noch einige Institute in Schwierigkeiten geraten, aber die Branchenturbulenzen seien nicht vergleichbar mit denen während der globalen Finanzkrise 2008. In der Tat sind die Pleiten der bisher betroffenen Banken auf Fehlentscheidungen und interne Schwächen zurückzuführen. Eine Krise des gesamten Finanzsektors ist daher nicht zu befürchten.
Allerdings hatten sich die Probleme der vereinzelten Institute auf die Kurse nahezu sämtlicher Banken dies- und jenseits des Atlantiks ausgewirkt. Dies eröffnet aber auch Chancen für besser aufgestellte Unternehmen und deren Anleger – darunter die Citigroup.
Attraktive Geschäftsfelder
Die Citigroup ist die drittgrößte Bank der USA und verfügt über attraktive Geschäftsfelder. Hierzu zählen das Investmentbanking, das Handelsgeschäft sowie das internationale Firmenkundensegment und der Kreditkartenbereich. Der leistungsstärkste Sektor der Bank ist die Institution Clients Group (ICG).
In diesem Segment übt Citigroup eine einzigartige globale Präsenz aus – sowohl im Hinblick auf ihre Geschäftsbank- als auch ihre Kapitalmarktaktivitäten. Dies zeichnet die Citigroup vor ihren US-Wettbewerbern aus. Diese breite internationale Aufstellung dürfte dazu beitragen, dass die Citigroup für Unternehmen mit Bedarf an grenzüberschreitenden Transaktionen erste Wahl ist und bleibt.
Um diese Stellung weiter auszubauen, richtet die Citigroup ihr Geschäft derzeit strategisch neu aus. Der Abzug aller 13 Märkte in den Bereichen „Consumer, Small Business & Middle Market Banking“ ist bereits angekündigt und für neun Märkte im Privatkundengeschäft gibt es schon unterschriebene Verträge.
Die noch recht neue CEO Jane Fraser will sich auf die weltweite Betreuung von vermögenden Kunden konzentrieren. Strategisches Ziel ist die Fokussierung auf das bisherige Angebot. So soll die Komplexität reduziert und damit die Profitabilität gesteigert werden. Das Privatkundengeschäft soll nur in den USA und vier weiteren Märkten vollständig erhalten bleiben. Falls der Turnaround gelingt, wird der Wert des Unternehmens weiter steigen.
Gute Zahlen für das erste Quartal
Citigroup hat wie die Konkurrenten JP Morgan und Wells Fargo von den kräftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed profitiert. Wie das Institut vor wenigen Tagen mitteilte, stieg der Konzerngewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres dank eines höheren Zinsüberschusses um 7 % auf 4,6 Mrd. USD. Die Citigroup ist weltweit aktiv, aber rund 50 % der Umsätze werden in den USA erzielt. Derzeit findet eine Fokussierung auf den Heimatmarkt USA im Privatkundengeschäft statt. Umsätze werden über Dienstleistungen und durch Finanzhandel generiert.
Überschaubare Risiken
Die Konjunktur- und Branchenrisiken der Citigroup sind mit denen der Konkurrenten vergleichbar. Die globale Präsenz stellt das Institut vor besondere Herausforderungen, da sich deren Aufrechterhalt teilweise teuer und kompliziert gestaltet. Allerdings ändert Citigroup im Hinblick darauf aktuell seine Strategie – gerade, um entsprechende Risiken zu minimieren.
Hinsichtlich der Länderrisiken hat sich Citigroup inzwischen nahezu vollständig aus Russland zurückgezogen. Ende des zweiten Quartals 2023 werden nur noch die absolut notwendigen Betriebe erhalten sein.
Warren Buffett vom US-Bankensektor überzeugt
Warren Buffett ist ein Fan des Bankensektors in den USA. Das zeigt vor allem das Engagement seiner Holding Berkshire Hathaway in diesem Bereich. Besonders auffällig: Die Position Bank of America, die mit rund 11,2 % oder 33,5 Mrd. USD den zweitgrößten Anteil im Portfolio der Beteiligungsgesellschaft ausmacht. Aber das ist noch nicht alles.
Das Orakel von Omaha setzt neben Versicherungswerten wie Alleghany und Geico und Kreditkartenunternehmen wie American Express im Finanzbereich auch auf die Citigroup. Mit rund 2,5 Mrd. USD machen die Aktien der Citigroup einen nicht unbedeutenden Anteil des Portfolios von Berkshire Hathaway aus.
Citigroup im Max Otte Multiple Opportunities Fund
Auch der Max Otte Multiple Opportunities Fund (MOMO)ist mit Berkshire Hathaway und Citigroup selektiv im US-Bankensektor engagiert und hat seine entsprechenden Positionen zu Beginn des Jahres 2023 noch weiter ausgebaut. Fondsmanager und Namensgeber des Fonds Max Otte erklärt, dass die Positionen Berkshire Hathaway und Citigroup im ersten Quartal 2023 ausgebaut wurden. Berkshire Hathaway ist inzwischen mit rund 13,5 % die größte Position im Max Otte Multiple Opportunities Fund.
Wie Max Otte weiter ausführt, ist der Fonds gut in das neue Jahr gestartet. Trotz vieler Herausforderungen wie Inflation, Rezessionssorgen und Bankenkrise hat der Fonds seit Jahresanfang ein Plus von 8,11 % in Euro sowie 8,5 % in Schweizer Franken erzielt. Insbesondere die Position in Edelmetallen hat das Portfolio im März vor den Marktturbulenzen abgesichert.
Fazit: Die Citigroup als drittgrößte Bank der USA ist strategisch gut aufgestellt. Bestehende Schwächen werden durch die laufende Neuausrichtung ausgemerzt. Aufgrund der vorübergehend niedrigen Kurse ist die Aktie für einen Einstieg wieder interessant.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!